Page 10 - ZBI-Nachrichten 4/2017
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Ingenieure in der Wirtschaft
Baukulturbericht überzeugt Politik
Parlamentarier folgen den Empfehlungen der Bundesstiftung Baukultur
D er deutsche Bundestag hat Baukultur bestimmt die Qualität unse- Situation in Deutschland“ und als
kultur. „Das begrüßen wir – denn
noch vor der Sommerpause
„gute Grundlage für eine politische
den Baukulturbericht 2016/
der Rahmenbedingungen für Bau -
17 „Stadt und Land“ der Bundes - res Alltags: wie wir wohnen und Debatte über die Weiterentwicklung
arbeiten, womit wir uns in unserer
stiftung Baukultur behandelt und am Heimat identifizieren.“ kultur“. Der Bericht befasst sich mit
29. Juni 2017 eine Entschließung zum den Fokusthemen „Vitale Gemein -
Baukulturbericht angenommen. Da - Mit der Annahme des Entschließungs - den“, „Infrastruktur und Landschaft“
durch erhalten insbesondere die antrags von CDU/CSU und SPD – bei sowie „Planungskultur und Prozess -
Hand lungsempfehlungen des Berichts Enthaltung der Opposition – folgten qualität“. Die darin formulierten
zusätzliches Gewicht. Die Regierung die Parlamentarier einer Beschluss - Handlungsempfehlungen zielen auf
ist nun aufgefordert, diese Empfeh - empfehlung des Ausschusses für Um - eine Stärkung der polyzentralen
lungen politisch umzusetzen. Gleich - welt, Naturschutz, Bau und Reaktor - Struktur Deutschlands und damit auf
zeitig bestärkt der Bundestag die sicherheit. Darin wird die hohe gleichwertige Lebensverhältnisse.
Stiftung in den neuen Fokusthemen Qualität der Arbeit der Bundes - Vorgeschlagen wird etwa, Ortsbilder
„Erbe.Bestand.Zukunft“ für den kom- stiftung Baukultur herausgestellt. Es baukulturell durch ortsspezifisches
menden Baukulturbericht. sei wichtig, die Stiftung künftig weiter Um- oder Neubauen zu prägen. Dies
zu stärken: Zunehmend fungiere sie fördere Identität und Charakter. Auch
„Der Entschließungsantrag des auch als Beraterin und Impulsgeberin die Stärkung und Vitalisierung von
Bundestags zeigt, dass Baukultur als für Akteure vor Ort, so der Ausschuss.
wichtiges und chancenreiches politi- Ortskernen wird gefordert. Zudem
soll auf lebendige Formate bei der
sches Handlungsfeld für gesellschaftli- Die Bundesregierung begrüßt in ihrer
Beteiligung und Vermittlung von
che Herausforderungen gestärkt Stellungnahme den Baukulturbericht
Planungsprozessen geachtet werden.
wird“, sagt Reiner Nagel, Vorstands - 2016/17 als „fundierten Beitrag zur
vorsitzender der Bundesstiftung Bau - Bestandsaufnahme der baukulturellen (Bundesstiftung Baukultur)
Mehr Wohnungsbau durch lokale Kooperation
L okale Bündnisse werden in vie- Frankfurt am Main, aber auch Uni - mungswege, so dass Projekte schnel-
len Kommunen zunehmend als
ler umgesetzt werden können“, sagt
versitätsstädte wie Münster, Freiburg
Instrument genutzt, um bezahl-
baren Wohnraum zu schaffen. Über im Breisgau oder Konstanz. Kaltenbrunner.
„Wir beobachten, dass die Zahl der Den Bündnissen gehören neben den
freiwillige Vereinbarungen von Kom -
lokalen Bündnisse stetig wächst. Die Stadtverwaltungen, der Wohnungs -
munen, Wohnungswirtschaft, Eigen -
Bündnisse sind dann besonders er - wirt schaft und den privaten Eigen -
tümern und weiteren Partnern gelingt
folgreich, wenn sie in den Rathäusern tümern Mieter- und Vermietervereine,
es vielerorts, den Wohnungsbau zu
zur Chefsache erklärt werden und Architektenkammern, Sozialverbände
stär ken. Das geht aus einer vom Bun -
möglichst im Ergebnis konkrete bau- sowie andere Partner an. „In den
de sbauministerium und vom Bun des -
land- und liegenschaftspolitische Städten sind neue und dauerhafte
ins titut für Bau-, Stadt- und Raum for -
Maß nahmen umfassen“, sagt der Kooperationen zwischen privaten
schung (BBSR) vorgelegten Studie her-
stellvertretende Leiter des Bundesins - Investoren, Bauträgern und kommu-
vor.
ti tuts für Bau-, Stadt- und Raumfor - nale Wohnungsunternehmen ent-
Für die Studie führten die Forscher schung (BBSR), Dr. Robert Kalten - standen, um bei Neubauvorhaben
eine Kommunalbefragung in Städten brunner. Die Partner formulieren Ziele bezahlbaren Wohnraum für Haus -
durch, die unter Wachstumsdruck ste- und entwickeln gemeinsame Kon - halte aus verschiedenen Einkommens -
hen. Insgesamt identifizierten sie zepte, um die lokalen wohnungspoli- schichten realisieren zu können – sei
knapp 90 Bündnisse. In 15 Städten tischen Herausforderungen anzuge- es im frei finanzierten oder geförder-
analysierten die Forscher vertieft loka- hen. Mit ihren individuellen Ansätzen ten Wohnungsbau“, so Kalten -
le und regionale Bündnisse, darunter erreichen sie lokalspezifische Lösun - brunner.
Metropolen wie Berlin, Hamburg und gen. „Der Vorteil sind kurze Abstim - (BBSR)
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