IfKom Pressefoto 05 2023 prvwDer Berufsverband der Ingenieure für Kommunikation (IfKom e.V.) begrüßt das vom Deutschen Bundestag verabschiedete Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende, dem am 12. Mai auch der Bundesrat zugestimmt hat. Anlässlich eines Treffens mit dem ehemaligen Bundestagsabgeordneten Klaus Mindrup zu der Frage, wie die Digitalisierung den Klimaschutz und die Energiewende unterstützen kann, erklärte Heinz Leymann, Bundesvorsitzender der IfKom: „Eine konsequente Digitalisierung der Energieerzeugung und -lieferung ist Voraussetzung für wirtschaftliche, nachhaltige und zugleich attraktive Lösungen. Das kürzlich verabschiedete Gesetz zum Einbau der digitalen Stromzähler `Smart Meter´ wird dann an Akzeptanz gewinnen, wenn die Verbraucher auch Vorteile, beispielsweise durch die Möglichkeit flexibler und günstiger Stromtarife, erhalten“.

Thema des Gesprächs mit dem Politiker und Diplom-Biologen Mindrup war u. a. dessen Engagement als Berichterstatter für die SPD-Bundestagsfraktion zum Klimaschutzgesetz sowie sein Engagement im Verein Energiedialog 2050, den er seit 2022 als Vorsitzender leitet. Heinz Leymann und Andreas Hofert aus dem IfKom-Bundesvorstand waren sich mit Klaus Mindrup darüber einig, welchen signifikanten Einfluss die Digitalisierung auf eine möglichst klimaneutrale Wirtschaft hat. „Zwei wichtige Hebel sind die Digitalisierung, die sämtliche Branchen und Verwaltungen betrifft, sowie die Ingenieurausbildung, deren Lehrpläne die Aspekte der ethischen Legitimierbarkeit und der Nachhaltigkeit des Handelns von Ingenieurinnen und Ingenieuren noch stärker in den Fokus rücken sollten.“ stellte Hofert fest.

Ingenieurinnen und Ingenieure müssen nach Auffassung der IfKom eine stärkere Verantwortung über die Folgenabschätzung übernehmen. Daher sollen sie bereits im Studium befähigt werden, zu reflektieren, welche Auswirkungen sich aus ihren konzeptionellen Entscheidungen ergeben und lernen, sich mit ihrer Expertise konstruktiv in den gesellschaftlichen Diskurs einzubringen. Die IfKom unterstützen die Anliegen der Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit. Mit der Digitalisierung können wirtschaftliche Prozesse, Logistik und Produktion ihren Energieverbrauch verbessern. Energieeffiziente Rechenzentren sind Voraussetzung dafür, über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg ressourcenschonend zu handeln. „Große Herausforderungen“, betonte der Bundesvorsitzende Heinz Leymann, „sehen die IfKom noch in der Verbesserung der Batterieproduktion und der Entsorgung von umweltschädlichen Stoffen, z. B. aus Photovoltaik-Elementen.“

Aus Sicht von Klaus Mindrup ist das nächste Jahrzehnt entscheidend im Kampf gegen den Klimawandel. Die notwendige Transformation von Gesellschaften und der weltweiten Wirtschaft bedarf neuer Strategien und Denkansätze. Dafür haben auch Ingenieurinnen und Ingenieure Verantwortung zu übernehmen. „Die zentralen Hindernisse für eine erfolgreiche Bewältigung des Klimawandels liegen weniger an fehlender Technologie oder Finanzierung. Entscheidend ist, wie wir den Wandel organisieren. Niemand wünscht sich das alte Wählscheibentelefon zurück, Mobilfunk und Digitalisierung haben sich weltweit durchgesetzt. Die notwendige Transformation unseres Energiesystems wird dann gelingen, wenn die Vorteile des neuen Systems bei den Menschen vor Ort ankommen. Da volatile Energien wie Wind und PV das neue System prägen werden, müssen wir diese intelligent und flexibel nutzen. Da kommt dann die Technik ins Spiel. „Smart Meter“ spielen dabei ebenso wie Speicher, Netzausausbau, und Sektorkopplung eine entscheidende Rolle. Diese Techniken ermöglichen dann auch neue Marktmodelle, wie das von der EU geforderte „Energy Charing“, um den Menschen auch vor Ort eine Teilhabe an der Energiewende zu ermöglichen.“ Vor allem die Politik muss handeln. Aber auch die Akzeptanz der Menschen ist entscheidend.“

Quelle: IfKom – Ingenieure für Kommunikation e. V.