Page 9 - ZBI-Nachrichten 2-3/2019
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Ingenieure im Öffentlichen Dienst
Weniger Befristungen gefordert
ZBI: negative Folgen für Öffentliche Verwaltungen
I n vielen Bau- und Fachverwal - Der Kompetenzzugewinn im Zuge der Auch aus Gründen der Wirtschaft -
tungen im öffentlichen Dienst
lichkeit und des öffentlichen Haus -
Projektabwicklung geht der Verwal -
werden immer noch – insbesonde-
Effekt des Kompetenzverlustes durch
re junge Ingenieurinnen und Inge - tung unmittelbar wieder verloren. Der halts sind kompetente Ingenieurinnen
und Ingenieure unverzichtbar, denn
nieure – befristet eingestellt. Diese den Übergang von langjährig erfahre- „wer billig plant, baut teuer“. Ins -
Einstellungspraxis führt nach Auffas - nen Ingenieurinnen und Ingenieuren besondere junge Ingenieurinnen und
sung des ZBI nicht zur Ge win nung des so genannten geburtenstarken Ingenieure brauchen für ihre Zukunft
von gut ausgebildetem Per sonal. Jahrgangs wird somit noch verstärkt. eine Perspektive in der öffentlichen
Verwaltung mit unbefristeten Anstel -
Auch bei der Einstellung für befristete Hierdurch wird mittelfristig die Kom -
lungen. Der ZBI setzt sich daher für
Bauprojekte ist eine solche Vorge - petenz ganzer Fachverwaltungen
unbefristete Einstellungen in der
hens weise kontraproduktiv, denn so gefährdet. Dies ist nicht nur ein Hin -
öffentlichen Verwaltung von Inge -
eingestellte Ingenieurinnen und Inge - dernis bei der Bewältigung der über-
nieurinnen und Ingenieuren ein. Der
nieure suchen fortwährend nach einer tragenen, zumeist der Daseinsvor -
ZBI fordert darüber hinaus, derzeit
für sie planbaren zukunftsfähigen sorge dienenden und damit unver-
noch befristete Arbeitsverhältnisse in
Anstellung. Auch sind zur Gewinnung zichtbaren Aufgaben, sondern prägt
unbefristete Arbeitsverhältnisse um -
von erfahrenem Personal aus der „Verwaltung“ in der gesellschaft-
zuwandeln.
Wirtschaft nach Auffassung des ZBI lichen Wahrnehmung somit deutlich
unbefristete Verträge erforderlich. einen negativen Stempel auf. (ZBI)
Umsetzung von
Personal bei der WSV Verwaltung 4.0
Nach Ansicht des ZBI lässt in fast
D Wasserstraßen- und Schiff - Als unbesetzt im engeren Sinne könn- allen Bau- und Fachver wal tungen
gen für Kompen sationsleistungen“.
ie Zahl der Mitarbeiter in der
eine Digitalisierung der Ar beits -
fahrtverwaltung (WSV) ist
gelten, heißt es in der Antwort.
nach Angaben der Bundes re gierung ten daher tatsächlich nur 3,5 Prozent abläufe analog 4.0 in der Indus trie
noch auf sich warten. Es ist kaum
von 12.451 zu Beginn des Jahres
Zur beschleunigten Besetzung der eine Bauver waltung in der Lage,
2010 auf 10.925 zu Beginn des Jahres sich im Rahmen einer BIM gesteu-
Stellen seien im Rahmen einer Ana -
2019 zurückgegangen. Das geht aus erten Baumaßnahme aktiv in den
lyse des Besetzungsprozesses Opti -
der Antwort der Regierung (19/9888) Pla nungs- und Ausfüh rungs prozess
mie rungspotentiale ausfindig ge -
auf eine Kleine Anfrage der FDP- ein zubringen. Damit die öffentliche
macht und umgesetzt worden,
Fraktion hervor. Was die unbesetzten Hand bei ihrem Infrastruktur auf -
schreibt die Regierung. So seien
Planstellen bei der WSV angeht, so trag nicht das Nach sehen hat, muss
Verfahrensschritte zeitlich gestrafft,
wird auf eine frühere Antwort verwie- die Umsetzung der Arbeit 4.0 in
Besetzungs ent scheidungen auf die
sen (19/9720), laut der im Jahr 2018 der Verwaltung jetzt angegangen
Ämterebene de legiert und eine IT-
1.399 Planstellen unbesetzt gewesen werden. Dies muss, neben den Ge -
Anwendung „De mografische Ent -
seien. Der weit überwiegende Teil – sprä chen auf der Bundes-, auch auf
wick lung“ installiert worden, die eine
etwa 96,5 Pro zent - der ausgewiese- Landesebene erfolgen. Zu sätzlich
vorausschauende und gezieltere Stel -
nen unbesetzten Stellen befinde sich muss es auch durch die Verwaltung
len- und Personal bewirtschaftung
im laufenden Ausschreibungs- und selbst gesteuert und durch kompe-
ermöglichten.
Besetzungsver fahren, internen Per - tentes internes Perso nal umgesetzt
sonalplanungen sowie „Reservierun - (Deutscher Bundestag) werden. Für die Digitalisie rung der
Arbeitsabläufe analog 4.0 werden
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und Inge nieure zwingend benö-
tigt!
@WilfriedGrunau (ZBI)
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