Page 21 - ZBI-Nachrichten 4-2022
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Aus den Mitgliedsverbänden
IfKom unter ethischen Gesichtspunk - einem Schreiben des Generalpost - akt, an dem auch Vertreter des Bun -
ten die Absicht, Erforschung, Anwen - direktors Heinrich Stephan vom 24. desvorstands der IfKom teilnahmen.
dung und Einführung dieser Schlüs - August 1872, mit dem er den Aufbau Eröffnet wurde dieser Festakt von
seltechnologien stets am Menschen eines Museums zur Postgeschichte Anja Schaluschke, Direktorin Museum
auszurichten. Die IfKom setzen sich verfügte, das sich mit der kulturhisto- für Kommunikation Berlin. Grußworte
dafür ein, Ingenieurinnen und Inge - rischen Bedeutung und den techni- sprachen Staatssekretär Dr. Florian
nieure bereits im Studium zu befähi- schen Errungenschaften von Schrift - Toncar (Parlamentarischer Staatsse -
gen, ihr Handeln auch an ethischen tum, Nachrichtenwesen und Ver - kretär beim Bundesminister der
Aspekten sowie Maßstäben der kehrs wesen auseinandersetzte. Bis Finanzen), Birgit Bohle (Mitglied im
Nachhaltigkeit auszurichten. Gerade 1878 waren die Sammlungen so weit Vorstand der Deutschen Telekom AG),
bei den genannten Schlüsseltechno - gewachsen, dass die bis dahin nur für Dr. Thomas Ogilvie (Mitglied im Vor -
logien gehören die Entwicklung inno- Postbeschäftigte zugängliche „Plan- stand der Deutschen Post DHL Group)
vativer Anwendungen und der Blick und Modellkammer“ offiziell als Post - sowie Dr. Helmut Gold (Kurator der
auf ihre Auswirkungen für die Men - museum und für die Öffentlichkeit Museumsstiftung Post und Telekom -
schen unmittelbar zusammen. geöffnet wurde. Das damalige Reichs - munikation). Den Festvortrag zum
postmuseum ist heute Teil der Mu - Thema Algorithmen und die digitale
Insgesamt bewerten die IfKom die
seumsstiftung Post und Telekom mu - Gesellschaft hielt Prof. Dr. Ulrike
Digitalstrategie als richtigen Ansatz,
nikation. Klinger. Sie ist Professorin für Digitale
der nunmehr zügig umgesetzt wer-
Demokratie, Europa Universität Via -
den muss. Die sehr häufig verwand- Der Gründer Heinrich Stephan hatte
drina, Frankfurt/Oder.
ten Vokabeln „verbessern“, „erhö- ein besonderes Gespür für Sprung -
hen“, „stärken“ und „ermöglichen“ innovationen, deren Entwicklungen er (IfKom)
lassen ein messbares Ergebnis weitge- förderte und deren Objekte er sam-
hend offen. Aus Sicht der IfKom müs- meln ließ. Und er wusste sehr wohl:
sen daher schnellstens Budgetzahlen, Techniken der Kommunikation wan-
Zeitpläne, quantitative Ziele und Qua - deln sich stetig. Dieser Überzeugung
litätsparameter erarbeitet, in Gesetze sind die Häuser der Museumsstiftung
und Verordnungen gegossen und um - in Berlin, Frankfurt und Nürnberg
gesetzt werden. sowie das Archiv für Philatelie in Bonn
durch Sammeln, Bewahren und Ver -
(IfKom)
mitteln bis heute verpflichtet. Bundeskongress in
Das Ergebnis von wechselvollen 150 Leipzig
Jahren Sammlungstätigkeit ist die
inzwischen weltweit größte und Anfang Mai gab es in Leipzig den
Museum für reich haltigste Sammlung zur Ge - Bundeskongress des Verbandes Deut -
Kommunikation schichte der Kommunikation. Anläss - scher Vermessungsingenieure (VDV).
lich dieses 150-jährigen Bestehens An den Veranstaltungen nahmen
Die Geschichte des Museums für gab es am 24. August im ehemaligen Repräsentanten des Vermessungs -
Kommunikation Berlin begann mit Reichspostmuseum in Berlin ein Fest - wesens sowie der Geoinformatik aus
dem gesamten Bundesgebiet teil.
„Vermessung wird häufig mit rot-wei-
ßen Stangen und Gummistiefeln ver-
bunden, allerdings ist das leider ein
völlig falsches Bild“, sagte Dipl.-Ing.
Wilfried Grunau, Präsident des
Ingenieurverbandes. Geodäsie, so der
Fachbegriff, ist ein hochmodernes,
sehr spannendes und kreatives
Arbeitsfeld mit modernsten Metho -
den und Werkzeugen. „Ohne die
Daten der Geodäsie würde beispiels-
weise unsere Wirtschaft wohl kaum
so gut funktionieren“, erläuterte
Grunau und nannte auch Beispiele für
die Tätigkeitsfelder:
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