Page 3 - ZBI-Nachrichten 5-6/2019
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Leitartikel
Mobilitätsforschung
Technologieoffenheit statt Verbote
Von Andreas Steier, MdB
W ie werden wir in der Mün chen fährt, könnte bis Mann - schung bietet dabei neben der E-Mo -
bi lität starke Alternativen wie hybride
Zukunft unterwegs sein?
heim mit dem eigenen PKW fahren,
Mit dem Elektroauto in
der Stadt? In einem mit Wasserstoff dann das Auto auf einem günstigen Antriebe mit Wasser- und Brenn -
stoffzellen an. Und auch den Ver -
Park&Ride-Parkplatz abstellen, in den
betriebenen Fahrzeug auf dem Land? ICE umsteigen und am Zielort ein brennungsmotor sollten wir nicht
In einem Zug, der von einer Hybrid- Carsharing-Auto oder ein E-Leih fahr - leichtsinnig abschreiben – die Er -
Lok gezogen wird? Die Mobilität von rad nutzen – und alles über eine App forschung synthetischer Kraft stoffe
morgen wird heute erforscht und buchen sowie bezahlen. Solche Mo - darf nicht unter den Tisch fallen.
getestet. Nicht nur im Silicon Valley bil i tätslösungen müssen stets weg-
oder in Shanghai, sondern auch bei und zeitoptimal sein, in Stadt und Fazit: Die Freiheit der Bürger bei der
uns in Deutschland. Denn allen Un - Land gut funktionieren, unsere Um - Auswahl ihrer Verkehrsmittel und die
kenrufen zum Trotz ist unser Land welt und den Geldbeutel entlasten. Offenheit für verschiedene Antriebs -
vorne mit dabei, wenn es um Inno - Und während ein Elektro-Fahr zeug in systeme sind elementar. Nur so
vationen im Bereich der Mobilität einer Großstadt sinnvoll ist, muss es in sorgen wir für Innovationen, sichere
geht. Das gilt es weiter voranzutrei- ländlichen Regionen markt reife Alter - Ar beitsplätze und echten Klima -
ben – politisch und finanziell. nativen geben. Deutschlands For - schutz.
Einige Antriebe, wie z.B. der Diesel,
sind in Verruf geraten, wohingegen
das E-Auto einen medialen Hype er -
fährt. Manche politischen Kräfte wol-
len wiederum über eine selektive For -
schungsförderung Autofahrer gän-
geln und ausschließlich den ÖPNV för-
dern. Persönliche Belange der Men -
schen, besonders im ländlichen
Raum, werden dabei ignoriert. Daher
fordere ich – als CDU-Politiker und
Ingenieur mit 20 Jahren Berufserfah -
rung – Tech no logie-Offenheit und
einen ideologiefreien Blick auf Fakten
und technische Möglichkeiten. Ziel ist
es, Mobili tät zu modernisieren, indivi-
duellen Bedürfnissen anzupassen und Andreas Steier (47) ist seit 2017 Mitglied des Deutschen Bundestages. Der Trierer ist
das Klima zu schützen. ordentliches Mitglied im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenab schät -
zung und dabei Berichterstatter für Künstliche Intelligenz und Mobilitätsforschung der
Meiner Ansicht nach muss moderne
Unionsfraktion. Er ist federführend verantwortlich für den Antrag der CDU/CSU an die
Mobilität die Grenzen einzelner Ver - Bundesregierung „Nachhaltige Mobilitätsforschung für die Zukunft – Innovativ, technolo-
kehrsmittel überwinden. Sprich: Wer gieoffen, ressortübergreifend“ vom 12. November 2019. Vor seinem Bundestagsmandat
zum Beispiel von Schweich (einer arbeitete der gelernte Maschinenbauer (Diplom-Ingenieur) als Entwickler von Sensor -
Kleinstadt in meiner Heimat) nach technologien. Er ist Inhaber zahlreicher Patente. (Foto © Anne Hoffmann)
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