Page 10 - ZBI-Nachrichten-2-3-2018
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Ingenieure in der Wirtschaft
lässig, wenn die Regierung einer star- len und grundlegend neue Ge - Beim Blick auf das weltweite Wirt -
ken Industrienation wie Deutschland schäfts felder entwickeln“, warnt schaftsklima fällt die deutsche Ein -
nicht endlich nachzieht und flächen- Uwe Ritt mann. „Sie müssen die schätzung sogar erheblich pessimisti-
deckend schnelles Internet schafft – Digitalisierung ganzheitlich betrach- scher aus: 3o Prozent rechnen mit
ebenso wie eine ausreichende Zahl an ten. Es reicht nicht, bestehende einer Verschlechterung, über alle 31
Fachkräften ist das eine der wichtigs - Produkte zu optimieren oder um be fragten Länder hinweg liegt dieser
ten Voraussetzungen für Wirtschafts - neue Services zu ergänzen.“ Im Län - Wert nur bei 19 Prozent. In diesem
wachstum, Denn das wird ganz dervergleich zeigt sich, dass einige Punkt dürften sich die aktuell politisch
wesentlich von der Digitalisierung europäische Natio nen der Digitali - unsichere Lage in vielen Ländern, die
getrieben“, fordert Uwe Rittmann, sierung eine weitaus größere Bedeu - protektionistischen Tendenzen in der
der bei PwC Deutschland den Bereich tung beimessen: darunter die Nach - US-Handelspolitik und die zuneh-
Familienunternehmen und Mittel - barländer Österreich (45 Prozent), die mend populistischen Strömungen in
stand leitet. Schweiz (47 Prozent) und die Nieder - der EU bemerkbar machen.
lande mit 52 Prozent.
Apropos EU: Wie stehen Europas
Chancen der Digitalisierung Unterneh men zum Brexit? Hier
noch immer unterschätzt Skepsis beim Blick auf die herrscht große Einigkeit – und Sorg -
kommenden zwölf Monate losigkeit. In Deutschland und EU-weit
Das haben die Studienteilnehmer
sieht das Gros der Befragten dem EU-
aller dings noch nicht durchgehend Insgesamt bewerten die deutschen
Austritt Großbritanniens mit jeweils
erkannt. Die Digitalisierung landet als Unternehmen ihre eigene wirtschaftli-
rund 68 Prozent neutral entgegen.
zentrale Wachstumsstrategie mit 38 che Lage positiv. 62 Prozent beurtei-
Stärkere Abweichungen gibt es allen-
Prozent Zustimmung nur auf dem len sie als „gut“, 36 Prozent als „eher
falls in Finn land und Schweden, wo
dritten Platz – nach der Erweiterung gut“. Blicken die Unternehmen aber
75 und 59 Prozent eher mit negativen
des Produkt- und Leistungsportfolios auf die kommenden zwölf Monate,
Aus wirkungen des Brexit rechnen. Mit
(43 Prozent) und dem inländischen kühlt sich die optimistische Einschät -
po sitiven Konsequenzen rechnen we -
Umsatzwachstum (40 Prozent). „Un - zung etwas ab – auch im Vergleich zu
nige – mit den meisten die Briten
ternehmen schöpfen das Potenzial den anderen EU-Ländern. So gehen
selbst (23 Prozent) sowie die Türkei
der Digitalen Transformation nur nur 59 Prozent von einer Verbesse -
mit 15 und Rumänien mit 14 Prozent.
dann richtig aus, wenn sie ihr Ge - rung der eigenen wirtschaftlichen La -
schäftsmodell auf den Prüfstand stel- ge aus (EU-Durchschnitt: 65 Pro zent). (pwc)
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