Page 7 - ZBI-Nachrichten 5-6-2022
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Ingenieure in der Wirtschaft




            liegt  hier  auf  dem  Bereich  der  Fort-  lernte  Assistenzkräfte  etc.)  gefragt  ken. 40,8 Prozent schlagen vor, quali-
            und Weiterbildungen und einer Opti -  sein  werden,  36,3  Prozent  werden  fizierte  Migration  und  40,1  Prozent,
            mierung der Aufgaben der Mitarbei -  nach  bei  ihnen  angestellten  Freibe -  bessere  schulische  Qualifikation  zu
            te rinnen und Mitarbeiter, um ein effi-  ruflerinnen und Freiberuflern suchen,  fördern.  35,5  Prozent  sehen  darin
            zientes Arbeiten zu ermöglichen. Die  26,2  Prozent  nach  sonstigen  ange-  einen Ansatz, Arbeit über die Alters -
            Vereinbarkeit  von  Familie  und  Beruf  stellten Fachkräften und 24,6 Prozent  grenze hinaus attraktiver zu gestalten
            wird  dabei  mit  flexibleren  Teilzeit -  nach Auszubildenden.
            modellen  bedacht.  Auch  der  Einsatz                                Selbst ergriffene Maßnah -
            digitaler Tools wird – wenn möglich –  Schwierigkeit, Personal -      men gegen Personalmangel
            genutzt und es wird versucht, Mehr -
                                               bedarf 2023 zu decken
            arbeit finanziell attraktiv zu gestalten.                             52,1  Prozent  stärken  die  Fort-  und
            Weitere  Maßnahmen,  die  bereits  in  Mehr  als  jede  zweite  Freiberuflerin,  Weiterbildung,  47,8  Prozent  bauen
            Ansätzen  genutzt  werden,  sind  die  jeder  zweite  Freiberufler  befürchtet,  Teilzeitoptionen  für  Eltern  aus,  43,7
            Nutzung  des  Potenzials  älterer  Mit -  auch im kommenden Jahr Schwierig -  Prozent  nehmen  weniger  Aufträge
            arbeiterinnen  und  Mitarbeiter  und  keiten  bei  der  Stellenbesetzung  zu  an. 40,5 Prozent passen die Aufgaben
            deren  Förderung  sowie  die  Weiter -  haben. Von den Befragten sehen 17,6  ihrer  Mitarbeiterinnen  und  Mitarbei -
            qualifikation  von  Jugendlichen,  die  Prozent  sehr  große  Schwierigkeiten,  ter zum Ausgleich unbesetzter Stellen
            bisher  keine  Ausbildung  absolviert  34,6  Prozent  eher  große  Schwierig -  an.  33,6  Prozent  setzen  auf  mehr
            haben.“ Die Ergebnisse im Einzelnen:  keiten,  17,3  Prozent  eher  geringe  Digitalisierung.  23,3  Prozent  fördern
                                               Schwierigkeiten  und  30,5  Prozent  gezielt ältere Arbeitnehmerinnen und
            Unbesetzte Stellen                 keine  Schwierigkeiten.  Gefragt  nach  Arbeitnehmer. 13,9 Prozent qualifizie-
                                               den  einzelnen  Berufsgruppen  geben  ren  Jugendliche  ohne  Berufsaus -
            Jede zweite Freiberuflerin, jeder zwei-  73,7  Prozent  der  Befragten  an,  dass  bildung
            te Freiberufler hat unbesetzte Stellen  sie Schwierigkeiten gerade bei speziell
            (48,5  Prozent),  51,5  Prozent  nicht.  freiberuflich angestellten Fachkräften
            Besonders  hoch  ist  der  Bedarf  der  befürchten,  72,2  Prozent  erwarten  Folgen des Personalmangels
            freien Heilberufe, mit Abstand folgen  dies mit Blick auf die bei ihnen anzu-  76,1 Prozent konstatieren eine höhe-
            die technisch-naturwissenschaftlichen  stellenden Freiberuflerinnen und Frei -  re  Arbeitsbelastung  für  ihre  Mitar -
            und  die  rechts-,  steuer-  und  wirt-  berufler,  61,7  Prozent  bei  Auszubil -  beiterinnen  und  Mitarbeiter.  62,9
            schaftsberatenden  Freiberuflerinnen  den den und 52,8 Prozent bei sonsti-  Prozent  mussten  Aufträge,  Behand -
            und  Freiberufler,  weniger  betroffen  gen angestellten Fachkräften.  lun gen,  Mandate  etc.  bereits  ableh-
            sind  die  freien  Kulturberufe.  Beson -                             nen.  48,8  Prozent  sehen  ihr  Wachs -
            ders  ausgeprägt  ist  der  Bedarf  mit                               tum  gefährdet.  43  Prozent  können
            79,2  Prozent  bei  Einheiten  zwischen  Personalsuche                ihre  Dienstleistung  nur  noch  einge-
            über  zehn  und  50  Mitarbeiterinnen  Diese  gestaltete  sich  2021  für  76,3  schränkt  erbringen.  42,8  Prozent
            und  Mitarbeitern  und  mit  76,5  Pro -  Prozent schwierig bis sehr schwierig,  haben bereits Projekte verschoben. In
            zent bei über fünf bis zehn Mitarbe -  für  39,5  Prozent  ist  es  aktuell  noch  Folge planen 7,2 Prozent ihr Geschäft
            iterinnen  und  Mitarbeitern.  Gut  ein  schwieriger als schon 2021.  aufzugeben und 6,7 Prozent, vorzei-
            Drittel (38,1 Prozent) hat eine unbe-                                 tig in den Ruhestand einzutreten.
            setzte  Stelle.  Knapp  die  Hälfte  (48,8
                                               Maßnahmen gegen den                Über  die  Umfrage:  Repräsentative
            Prozent) hat bis zu drei offene Stellen,
            6,1  Prozent  bis  zu  fünf  unbesetzte  Fachkräftemangel             Umfrage des Instituts für Freie Berufe
                                                                                  (IFB)  im  Auftrag  des  BFB,  durchge-
            Stellen  und  sieben  Prozent  mehr  als  59  Prozent  der  Befragten  geben  an,
            fünf unbesetzte Stellen.           dass  der  Ressourcenverbrauch  durch  führt vom 26. August bis 14. Septem -
                                                                                  ber  2022  unter  3.500  Freiberuf -
                                               Misstrauensbürokratie  wie  etwa  Do -
                                                                                  lerinnen  und  Freiberuflern  zur  Fach -
            Personalbedarf in 2023             kumentationspflichten verringert wer-  kräftesicherung.
                                               den sollte. 57,3 Prozent fordern, die
            Von  den  Befragten  rechnen  30,9
                                               schulische Berufsorientierung zu stär-                        (BFB)
            Prozent mit einem weiter steigenden
            Bedarf,  56,5  Prozent  gehen  davon
            aus,  dass  er  gleich  bleibt  und  12,6
            Prozent davon, dass er geringer sein  Folgen Sie dem ZBI auf Twitter
            wird.  Gefragt  nach  den  einzelnen
            Berufsgruppen  geben  36,5  Prozent                @WilfriedGrunau
            der Befragten an, dass speziell freibe-
            rufliche angestellte Fachkräfte (ausge-



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