Page 17 - ZBI-Nachrichten-2-3-2018

Bericht aus Brüssel

Digitalisierung: Daten sind das neue Öl

Datenhandel hat spürbaren Einfluss auf Bruttoinlandsprodukt

U nternehmen mit datenge - International dominieren jedoch die te Effekte. Indirekte Effekte entstehen
volumen mit Daten innerhalb der EU.
triebenen Geschäftsmodellen
einerseits bei Zulieferern, da dort
Waren und Dienstleistungen nachge-
wie Facebook oder Alphabet
andere Internet konzerne ihren Sitz
zählen zu den wertvollsten weltweit. USA, wo Google, Micro soft und viele fragt werden; andererseits auch bei
Die Daten, die diese Firmen sammeln, haben. In den Vereinigten Staaten Datenkäufern, die damit beispiels-
haben mittlerweile ein Volumen er - be lief sich der Wert des Daten - weise neue Produkte und Dienst -
reicht, das sich spürbar auf das Brut - marktes 2016 auf annähernd 130 leistungen anbieten können. Indu zier -
to inlandsprodukt auswirken kann. In Milliarden Euro, das war das Zehn - te Effekte entstehen, wenn etwa die
Europa ist dieser Effekt in Großbri - fache des deut schen Marktes. Da Angestellten von Datenunternehmen
tannien besonders groß. diese Zahlen jedoch nicht den Daten - ihr Gehalt ausgeben.
austausch in ner halb einzelner Unter -
„Womit verdient Facebook eigentlich Innerhalb der EU erzeugt der Daten -
nehmen ab bil den, dürfte das tatsäch-
Geld?“ Das war eine der Fragen, die markt den größten BIP-Effekt wiede-
liche Han dels volumen noch weitaus
Firmenchef Mark Zuckerberg den US- rum im Vereinigten Königreich, ge -
höher sein.
Senatoren bei einer Anhörung, die folgt von Deutschland, den Nieder lan -
wegen der Cambridge-Analytica-Af - Darüber hinaus haben Daten mittler- den, Dänemark, Österreich und Ir -
färe stattfand, beantworten sollte. weile einen spürbaren Effekt auf das land. Da für Brasilien, Japan und die
Zuckerbergs lapidare Antwort: mit Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Länder. USA nicht alle Auswirkungen des
Werbung. Und dieser ist deutlich größer, als es Daten marktes auf das Wirtschafts -
das Marktvolumen vermuten lässt. wachs tum erfasst werden, lassen sich
Auf der Basis der Nutzerdaten ist
Denn zum direkten Effekt durch die die Werte für diese Länder nicht mit
Face book in der komfortablen Lage,
Tätigkeit der Datenunternehmen den EU-Werten vergleichen.
Zielgruppen direkt ansprechen zu
kom men noch indirekte und induzier- (iwd)
können – und somit entsprechend
hohe Werbeeinnahmen zu generie-
ren. Wie wertvoll die Daten der Nut -
zer sind, wird an der Marktkapitali - Der Wert der Daten
sierung von Facebook deutlich: ak - Handelsvolumen mit Waren und Dienstleistungen, die auf Daten und Informationen basieren,
tuell rund 383 Milliarden Euro. im Jahr 2016 in Millionen Euro
Weil die Digitalisierung voranschreitet,
werden Daten aber auch für die Um so viel Prozent fiel das Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2016 aufgrund des Daten-
Gesamtwirtschaft immer wichtiger – handels höher aus
Stichwort Industrie 4.0. Daten werden
deshalb längst als das neue Öl be - USA 129.174 0,78 Spanien 3.261 1,87
zeichnet, wobei der Vergleich nicht
Japan 25.513 0,93 Schweden 2.304 1,85
ganz zutrifft, da Daten nicht ver-
braucht werden. Im Gegenteil: Sie
Vereinigtes Königreich 13.313 2,56 Polen 1.691 1,09
haben den entscheidenden Vorteil,
mehreren Zwecken gleichzeitig dienen Deutschland 12.925 2,45 Belgien 1.540 1,83
zu können.
Frankreich 7.427 1,70 Dänemark 1.283 2,37
Aufgrund der Masse und der Ver -
wen dungsmöglichkeiten hat sich be - Brasilien 6.049 0,16 Österreich 1.257 2,15
reits ein Markt für Daten gebildet. Die
Italien 4.606 1,69 Irland 1.042 1,91
International Data Corporation hat
diesen Markt nun in einer Studie für Niederlande 3.395 2,38
die EU-Kommission untersucht und
kommt für die Europäische Union zu Brasilien, Japan, USA: BIP-Eekte nur begrenzt vergleichbar, da ohne positive Eekte auf die Kunden von Datenfirmen (z.B. Um-
satz) und ohne induzierte Eekte (z.B. höhere Steuereinnahmen, Gehälter)
folgenden Erkenntnissen: Das Ver -
Ursprungsdaten: Eurostat, International Data Corporation
einigte Königreich hat mit rund 13
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Milliarden Euro das größte Handels -

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