Page 20 - ZBI-Nachrichten 2-3/2017
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Bericht aus Berlin
Verkehrsinfrastruktur in Deutschland – eine große
Herausforderung
ZBI-Präsidium sprach mit Reinhold Sendker, MdB
U m global wettbewerbsfähig schnellstmöglich zur Verfügung zu an soll ein Schallemissionswert gelten,
zu bleiben und den Wohl -
stellen.
den nur leise Güterwagen einhalten
stand von Deutschland zu
In diesem Zusammenhang unterstützt können bzw. laute Güterwagen nur
sichern, ist eine gut funktionierende dann, wenn sie mit deutlich reduzier-
der ZBI auch die vom Deutschen
Verkehrsinfrastruktur unabdingbar. ter Geschwindigkeit fahren. Dies
Bundestag verabschiedete Änderung
Dies war Thema eines Informations - bedeutet für viele betroffene Bür -
am Fahrpersonalgesetz. Mit dieser
gesprächs des Präsidiums des ZBI – gerinnen und Bürger eine spürbare
Änderung werden die Arbeitsbedin -
Zentralverband der Ingenieurvereine Entlastung der Lärmbelästigung. Das
gungen auf unseren Autobahnen ver-
e.V. mit dem stellv. Vorsitzenden des Verkehrsministerium fördert heute
bessert - insbesondere für Fahrer aus
Bundestagsausschusses für Verkehr schon die Umrüstung der Güter -
Osteuropa. Somit ist nunmehr ein
und digitale Infrastruktur, Reinhold wagen auf lärmmindernde Technik
wochen- oder gar monatelanges
Sendker. mit bis zu 152 Millionen Euro.
Leben im LKW nicht mehr zulässig.
Bei der Verkehrsinfrastruktur liegt Dies verbessert die Arbeitsbedin -
Reinhold Sendker, MdB betonte: „Wir
Deutschland im europäischen Ver - gungen der betroffenen LKW-Fahrer
leisten mit Änderung am Fahrperso -
gleich lediglich im Mittelfeld. Ganz und zudem die Situation auf unseren
nal gesetz einen wichtigen Beitrag für
gravierend ist nach Aussage des ZBI Rastplätzen.
bessere Arbeitsbedingungen und
der Zustand der Brücken in Deutsch -
Aus der Sicht des ZBI sind Investitio - gegen modernes Nomadentum auf
land. Beispielsweise führen die Bauar -
nen auch für das Schienennetz ein unseren Autobahnen. Insbesondere
beiten der stark befahrenen Brücke
wichtiger Faktor in Bezug auf die Fahrer aus Osteuropa leben teilweise
der A1 bei Leverkusen aus der Sicht
Modernisierung der Verkehrsanlagen. über Wochen ausschließlich in ihren
des ZBI zu einem nicht zu unterschät-
Als einen wichtigen Schritt in die rich- Fahrzeugen. Wir haben nun klarge-
zenden wirtschaftlichen Verlust. Der
tige Richtung sieht der ZBI den stellt, dass die regelmäßige wöchent-
ZBI begrüßt folglich das Sonderpro -
Entwurf eines Schienenlärmschutz - liche Ruhezeit nicht im Fahrzeug ver-
gramm im Milliarden-Bereich zur
gesetzes zur Senkung von Lärm durch bracht werden darf. Wochen- oder
Gewährleistung der dauerhaften
laute Güterzüge. Durch leiser werden- gar monatelanges Leben im LKW ist
Funk tionssicherheit von Brücken vom
de Güterzüge wird es zu einer höhe- jetzt eindeutig unzulässig. Das ist eine
Verkehrsminister Alexander Dobrindt.
ren Akzeptanz für den Schienenver - gute Nachricht für die Fahrer und die
Dabei erhält die Deutsche Bahn bis
kehr kommen. Von Dezember 2020 Situation auf unseren Rastplätzen.“
2019 rund 28 Milliarden Euro für
Reparaturen und Ausbauten.
Im Jahr 2016 hat das Bundes ver -
kehrsministerium rund 13 Milliarden
Euro in den Ausbau von Straßen und
Schienen investiert. Im Jahr 2017 soll
dieser Etat sogar um rund 14
Milliarden Euro steigen. Dies ist ein
Plus von fast 30 Prozent gegenüber
2005. Auch hier sieht der ZBI die
Investitionen für die Verkehrsinfra -
struktur als einen wichtigen Weg für
den wirtschaftlichen Wohlstand
Deutschlands. Sollten diese Mittel
jedoch nicht ausreichen, den bau-
lichen Zustand und die ausreichende
Tragfähigkeit der Brücken und Stra -
ßen nachhaltig in Stand zu setzen, ist
die neue Bundesregierung nach der
Bundestagswahl im September aufge-
fordert, zusätzliche Investitionsgelder Das ZBI-Präsidium mit Reinhold Sendker im Deutschen Bundestag
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zbi nachrichten 2/3-17