Page 14 - ZBI-Nachrichten 4/2019
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Ingenieure in der Gesellschaft
Grüner Wasserstoff als Chance: Power2Gas
Die Energiewende auch praktisch vorantreiben
M itte Juli hatte ZBI-Präsident Sprich: Um das Vertrauen in die neu- den. Das unterstrich auch ZBI-Präsi -
dent Wilfried Grunau: „Mit Projekten
artige Technologie zu untermauern,
Wilfried Grunau Gelegen -
heit zu einem Gespräch
wortlichen dazu ermutigen, größere
mit Minister Olaf Lies, Niedersäch - braucht es Zahlen, die die Verant - wie diesem, wird die nachhaltige
Entwicklung der erneuerbaren Ener -
sischer Minister für Umwelt, Energie, Anlagen in Auftrag zu geben. gien vorangetrieben und zeigt alter-
Bauen und Klimaschutz. Inhaltlich native Möglichkeiten der Energieer -
In der vermehrten Wasserstoffpro -
ging es bei dem Treffen um ein im ost- zeugung und -speicherung auf. Dies
duktion an der Küste wird nicht nur
friesischen Emden beispielhaft betrie- ist bedeutsam insbesondere auch mit
eine Chance für die Region gesehen,
benes Speichersystem für elektrische Blick auf die aktuelle Klimaschutz -
auch für die Einspeisung ins Fern -
Energie sowie Systeme zur Gewin - debatte.“
gasnetz könne dies interessant wer-
nung von Wasserstoff aus Wasser -
elektrolyse.
Hinter dem von Minister Lies besich-
tigten Projekt, an dem neben der
Hochschule Emden/Leer und den
Emder Stadtwerken auch ein interna-
tionales Konsortium beteiligt ist,
steckt die Idee, überschüssigen Wind -
strom zu speichern. Dafür wird nach
dem bereits seit einigen Jahren
bekannten „Power-to-Gas“-Prinzip
Wasser unter Energiezufuhr in seine
Bestandteile Wasserstoff und Sauer -
stoff aufgespalten wird – die so ge -
nannte „Elektrolyse“. Das Wasser -
stoffgas kann nun ins Gasnetz einge-
speist und bei Bedarf später wieder in
Strom umgewandelt werden.
Für ein Gelingen der Energiewende
sei die Sektorkopplung von entschei-
dender Bedeutung, so Minister Lies.
Dafür sei vor allem auch grüner
Wasserstoff wichtig. Interessant, so
Lies, werde es, wenn es daran ginge, ZBI-Präsident Wilfried Grunau (li.) und Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (re.).
in größeren Dimensionen zu planen. Foto: Hellwig, HS E/L
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