Page 13 - ZBI-Nachrichten2-3-2023
P. 13

Bericht aus Berlin



             Bundesrat nimmt Stellung zu Fachkräfteeinwanderungsgesetz

             Rahmenbedingungen sollten in der Umsetzung verbessert werden



            A      Stellungnahme  des  Bundes -  kräfte  mit  einem  deutschen  oder  in  Rahmenbedingungen  in  der  Umset -
                   ls  Unterrichtung  liegt  die  haltserlaubnis  für  ausländische  Fach -  wird,  wenn  alle  damit  verbundenen

                   rates zum Gesetzentwurf der
            Bundesregierung „zur Weiterentwick -  Deutschland  anerkannten  Abschluss.  zung  verbessert  werden.  Insbeson -
                                               Wer  eine  Fach kraft  ist,  soll  künftig
                                                                                  dere  sei  eine  vollständige  Digitalisie -
            lung  der  Fachkräfteeinwanderung“  jede qualifizierte Beschäftigung ausü-  rung  der  Visumsverfahren  über  die
            vor.  Darin  unterstützt  der  Bundesrat  ben  können.  Als  Fachkraft  soll  auch  Auslandsvertretungen  Deutschlands
            das Ziel der Regierungsvorlage, neben  gelten,  wenn  er  einen  im  Her -  anzustreben  und  umzusetzen.  Auch
            den  inländischen  und  innereuropäi-  kunftsland anerkannten zweijährigen  plädiert der Bundesrat für eine weite-
            schen Potenzialen auch in Drittstaaten  Berufsabschluss und mindestens zwei  re Senkung bürokratischer Hürden. So
            Personen  für  eine  Erwerbsmigration  Jahre Berufser fahrung hat – sofern er  müssten  beispielsweise  einzelne  Ver -
            nach Deutschland zu gewinnen, und  einen  deutschen  Arbeitsvertrag  hat.  fahrensschritte  in  jedem  Stadium  für
            befürwortet  auch  das  dazu  in  dem  Wer  keinen  Arbeitsvertrag  hat,  soll  alle  Beteiligten  transparent  nachvoll-
            Gesetzentwurf  vorgesehene  Drei-  dem Gesetz entwurf zufolge über ein  ziehbar  sein.  Daneben  müssten  die
            Säulen-Modell.                     Punkte system  eine  „Chancenkarte“  Verwaltungsstrukturen  im  In-  und
                                               zur  Einreise  und  Jobsuche  erhalten  Ausland so ausgestattet sein, dass sie
            Danach  soll  die  Fachkräfteeinwan -
                                               können.  Zu  den  Auswahlkriterien  wirksame  Unterstützung  beim  Zu -
            derung  künftig  auf  der  „Fachkräfte -
                                               gehören  Sprachkenntnisse,  Berufser -  wanderungsprozess  leisten  können.
            säule“,  der  „Erfah rungs säule“  und
                                               fah rung,  Alter  und  Deutschland -  Dies gelte insbesondere für die deut-
            der  „Potenzialsäule“  beruhen.  Dabei
                                               bezug.                             schen  Botschaften  und  Auslandsver -
            umfasst  die  Fach kräfte säule  laut
                                                                                  tretungen,  die  personell  bedarfsge-
            Vorlage wie bisher die Blaue Karte EU  In  seiner  Stellungnahme  mahnt  der
                                                                                  recht aufgestockt werden müssten.
            für  ausländische  Hoch schulab sol -  Bundesrat,  dass  das  Drei-Säulen-

            venten  sowie  die  nationale  Aufent -  Modell  nur  dann  zum  Erfolg  führen   (Deutscher Bundestag)

                                   Mehr Mittel für Städtebauförderung

                        Die  Städtebauförderung  soll  in  den  kommenden  Jahren  gestärkt  und  erhöht  werden.  Das  fordern  die  Fraktionen  von  SPD,
                           Bündnis 90/Die Grünen und FDP in einem Antrag mit dem Titel: „Für starke Quartiere, ein attraktives Lebensumfeld und ein gutes
                            Leben in der Nachbarschaft“, der am 12. Mai im Bundestag in erster Lesung beraten wurde. Im Anschluss an die Aussprache
                           haben  die  Abgeordneten  die  Vorlage  in  den  federführenden  Ausschuss  für  Wohnen,  Stadtentwicklung,  Bauwesen  und
             Kommunen überwiesen.
             Antrag der Koalitionsfraktionen

                             „Mit  ihren  ganzheitlichen  quartiersbezogenen  Entwicklungskonzepten  ist  die  Städtebauförderung  die  Erfolgsgeschichte  der
                                         nachhaltigen Stadtentwicklungspolitik des Bundes“, schreiben die Antragsteller. Seit über 50 Jahren unterstützten Bund und
                        Länder die Kommunen erfolgreich bei der Gestaltung attraktiver und nachhaltiger Wohn- und Lebensräume. Die Kommunen
                         stünden bei der Umsetzung einer nachhaltigen Stadtentwicklung „vor zahlreichen, hoch komplexen Herausforderungen“. So
                      stellten  der  fortschreitende  Klimawandel  und  die  notwendige  Klimaanpassung,  Digitalisierung,  Mobilitätswende  sowie  der
                      Strukturwandel in den Innenstädten und der Arbeitswelt hohe Anforderungen an die Transformation der Städte und Gemeinden.

                Die  Bundesregierung  wird  aufgefordert,  die  im  Haushalt  für  2023  zur  Verfügung  stehenden  Bundesmittel  in  Höhe  von  790
                         Millionen Euro für die Städtebauförderung in den kommenden Jahren entsprechend der städtebaulichen Bedarfe und im Rahmen
             der  verfügbaren  Haushaltsmittel  „perspektivisch  zu  erhöhen“.  Außerdem  sollen  auch  weiterhin  mehrjährige  Verwaltungs -
             vereinbarungen  mit  den  Ländern  abgeschlossen  werden,  um  einen  flexibleren  und  längerfristigen  Umgang  mit  den  Förder -

                      maßnahmen und -projekten zu ermöglichen.
                         Darüber hinaus gelte es Potenziale der Digitalisierung in der Abwicklung der Förderbescheide wirksam werden zu lassen und die
                        Städtebauförderung als Instrument einer sozial ausgewogenen, klimafreundlichen und -angepassten Stadtentwicklungspolitik
                   weiterzuentwickeln. Um Bürger stärker an Vorhaben zu beteiligen, sei eine frühzeitige Einbeziehung ein „Erfolgsgarant“ bei der
                     Gestaltung des unmittelbaren Lebensumfeldes.
                                                                                              (Deutscher Bundestag)




            zbi nachrichten 2/3-23                                                                            13
   8   9   10   11   12   13   14   15   16   17   18